Nach der Geburt ihres Babys erwarten frischgebackene Mütter, dass sie vor Glück überschäumen. Doch oft ist genau das Gegenteil der Fall. Viele leiden im Wochenbett unter dem sogenannten Babyblues – Gefühlsschwankungen, die sich durch Sorgen, Gereiztheit, Ängste oder sogar Verzweiflung äußern können. Oft trifft es die Mütter ganz unerwartet. Doch das plötzliche Stimmungstief ist gar nicht so selten. So schnell, wie es kommt, verschwindet es in der Regel nach kurzer Zeit wieder. Wir zeigen, was es mit dem Babyblues auf sich hat und wie Sie am besten damit umgehen.
Zwischen dem dritten und fünften Tag nach der Geburt ist vielen Müttern auf einmal nur noch zum Heulen zumute. Der Babyblues trifft 50 bis 80 Prozent der Wöchnerinnen und konzentriert sich auf die ers¬ten Tage nach der Geburt. Folgende Symptome können dabei auftreten:
Meist um den zehnten Tag herum verschwinden die sogenannten Heultage wieder von selbst. Dauert die Phase allerdings länger oder taucht sie erst später auf, kann es sich um eine Wochenbettdepression handeln. Das sollte unbedingt psychologisch abgeklärt werden. Betroffene brauchen dann professionelle Hilfe und eine Behandlung ihrer Krankheit.
Für die Mütter, deren Partner und auch Angehörige kommt dieses Stimmungstief oft völlig überraschend. Tatsächlich haben die Gefühlsschwankungen nach der Geburt aber verschiedene, ganz natürliche Ursachen.
Der Babyblues ist Teil eines normalen Umstellungsprozesses des Körpers. So verändert sich nach der Geburt der Hormonspiegel, der bis dahin auf die körperlichen Umstände während der Schwangerschaft ausgelegt war. Die hormonellen Veränderungen können sich stark auf die Stimmungslage einer frischgebackenen Mutter auswirken. Aber auch der Stress, der durch die neue, ungewohnte Situation entsteht, sowie Schlafmangel können den Babyblues auslösen und verstärken.
Eine medizinische Behandlung des Babyblues ist in der Regel nicht erforderlich. Meist gehen die Symptome von selbst nach einigen Tagen zurück. Ein paar Tipps und Maßnahmen können aber helfen, diese oft anstrengende und ungewohnte Phase gut zu überstehen:
Klingt die Babyblues-Phase nach 7 bis 14 Tagen nicht wieder ab, kann es sich um eine Wochenbettdepression handeln. Wenn Symptome wie Schlafstörungen, Versagensängste, Panikattacken, Herzrasen und im schlimmsten Fall aggressive Gedanken gegen sich selbst und das Kind auftreten, bedarf es unbedingt einer ärztlichen Behandlung. Bemerken Sie selbst an sich psychische Veränderungen, sprechen Sie mit der Hebamme, mit Ihrer Gynäkologin oder Angehörigen darüber.
Quelle: Wort und Bild Verlag
Bild: F1online/ Blend Images/ IGI Grill
Freitag, 22. Mai 2020