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Hilfe bei Schulterschmerzen

Hilfe bei Schulterschmerzen

Ob am Schreibtisch, beim Sport oder einfach nur bei alltäglichen Bewegungen. Wenn die Schulter schmerzt, kann das äußerst unangenehm werden. Fast jeder zehnte Mensch klagt über Schulterschmerzen. Diese können in jedem Alter und bei Frauen und Männern gleichermaßen auftreten. Erfahren Sie mehr über Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten.

Was sind Schulterschmerzen?

Schulterschmerzen sind Beschwerden im Schulterbereich, die bis in den Oberarm oder Hals ausstrahlen können. Als Gelenk mit dem größten Bewegungsumfang ist die Schulter durchaus stabil, aber doch etwas anfälliger für Verletzungen als andere Gelenke. Generell wird zwischen akuten und chronischen Schulterschmerzen unterschieden.


Akute Schulterschmerzen treten plötzlich und unvermittelt auf, etwa nach einem Sturz, Aufprall oder einer Überlastung der Schulter. Als akut gelten Schulterschmerzen, die bis zu höchstens zwei Wochen anhalten.


Chronische Schulterschmerzen entwickeln sich schleichend und können sich über Monate hinziehen.

Wie äußern sich Schulterschmerzen?

Akute und chronische Schulterschmerzen äußern sich sehr unterschiedlich. Betroffene klagen unter anderem über folgende Symptome:


  • Den Arm zu heben und zu dehnen verursacht Schmerzen
  • Schmerzen beim Liegen, dadurch gestörter Schlaf
  • Beweglichkeit des Schultergelenks ist eingeschränkt
  • Überkopftätigkeiten bereiten Schmerzen
  • Kältegefühl, Kribbeln und Taubheitsgefühl in der Schulter

Woher kommen Schulterschmerzen?

Akute Schulterschmerzen können verschiedene Ursachen haben:


  • Prellungen oder Zerrungen, die zum Beispiel durch Unfälle verursacht wurden
  • Ein ausgekugeltes Schultergelenk oder ein Oberarmbruch nah des Schulterbereichs oder des Schlüsselbeins. Oft sind Stürze oder eine Instabilität der Schultergelenke dafür verantwortlich.
  • Schleimbeutelentzündung. Dabei ist der Schleimbeutel unter einem Knochen des Schulterdachs betroffen – meist ausgelöst durch eine mechanische Überbelastung, zum Beispiel durch Überkopfarbeiten.
  • Ein Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule kann sich auch auf die Schulter auswirken.

Chronische Schulterschmerzen beruhen häufig auf Verschleiß oder entzündlichen Veränderungen der Schulter. Zu den Ursachen gehören unter anderem:


  • Eine Schädigung der Rotatorenmanschette. Unter der Rotatorenmanschette versteht man eine Gruppe von vier Muskeln, deren Sehnen zusammen eine Sehnenkappe bilden, die das Schultergelenk umfasst.
  • Bei einer Kalkschulter verkalkt im Prinzip nicht die Schulter, sondern die Sehnen werden geschädigt, speziell deren Ansätze. Dort lagern sich Kalziumkristalline ab, die mit der Zeit zu Kalkdepots heranwachsen und starke Schmerzen verursachen können. Zu den Risikofaktoren gehören Überkopfaktivitäten beim Sport und bei bestimmten Berufstätigkeiten (zum Beispiel Maler), außerdem Übergewicht, Diabetes, Fettstoffwechselstörungen.
  • Frozen Shoulder ist ein Krankheitsbild, bei dem die Schulter aus unklarer Ursache zu schmerzen beginnt und schließlich versteift. Aktive und passive Bewegungen sind deutlich eingeschränkt. Das erschwert auch einen erholsamen Schlaf.
  • Rheumatoide Arthritis: Die Krankheit entsteht durch eine chronische Entzündung der Gelenkinnenhaut, oft als Folge einer immunologischen Störung. Die Entzündung kann auf die angrenzenden Knochenpartien übergreifen und die betroffenen Gelenke frühzeitig schädigen.
  • Gelenkverschleiß (Arthrose) entsteht durch Knorpel- und Knochenabrieb an Gelenkflächen, die auch die Schulter betreffen können.
  • Muskelverspannungen im Nacken- und Schulterbereich führen häufig zu einer schmerzhaften Bewegungseinschränkung des Schultergelenks.

Wie werden Schulterschmerzen behandelt?

Für die Therapie der Schulterschmerzen ist es wichtig, zwischen chronischen und akuten Schmerzen zu unterscheiden. Akute Schulterschmerzen lassen sich oft durch Schonung und Ruhigstellung behandeln. Bei Brüchen ist häufig eine operative Behandlung nötig. Bei chronischen Schulterschmerzen hingegen geht es häufig darum, das schmerzhafte Entzündungsgeschehen unter Kontrolle zu bekommen. Im Einzelfall wird die Ärztin oder der Arzt je nach Diagnose unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten vorschlagen.


  • Konservative Therapie: Schonung der Schulter (Vermeiden von Überkopfbewegungen), entzündungshemmende Schmerzmittel und Physiotherapie
  • Physikalische Therapien: z. B. Kälteanwendungen bei akuten Schmerzen oder Wärmebehandlung und Elektrotherapie bei chronischen Beschwerden
  • Schmerzmittel wie Ibuprofen, Diclofenac und Paracetamol helfen über Phasen mit starken Beschwerden hinweg. Ärzte und Apotheker beraten, welcher Wirkstoff sich am besten eignet.
  • Behandlungen mit Kortison werden sehr ausgewählt und sparsam angewendet. Bei starken Schmerzen können Kombinationen bestimmter Medikamente helfen.
  • Eine von außen angewandte Stoßwellentherapie kann bei einer Kalkschulter hartnäckige Kalkdepots zertrümmern, die sich nicht von selbst lösen und ständig Beschwerden bereiten.
  • Operative Behandlungsverfahren bei entsprechender Diagnose. Unter anderem geht es darum, die Form und Stellung des Oberarmknochens zu korrigieren, Sehnen einzupflanzen, Muskeln umzusetzen, Verklebungen zu lösen, erkrankte Schleimbeutel und defektes, aber hinderliches Gewebe zu entfernen.

So können Sie vorbeugen

Haltungsfehler, falsche Bewegungstechniken oder riskante Manöver beim Sport können Schultern durchaus belasten oder gefährden. Hier ein paar Tipps zur Vorbeugung.


  • Meiden Sie einseitige Haltungen und Bewegungsabläufe, ebenso Zugluft und Kälte.
  • Achtung: vor und nach dem Sport Dehnen (Stretching) nicht vergessen. Beginnen Sie nach längerem Aussetzen mit Sport erst nach vorherigem Muskelwiederaufbau.
  • Im Beruf sollten Sie unbedingt auf eine ergonomisch günstige Arbeitshaltung achten. Der Arbeitsstuhl nebst Armlehnen sollte in der Höhe verstellbar sein und eine Nackenstütze sowie eine flexible Rückenlehne haben. Ihren Computer sollten Sie mit flach aufliegenden Armen bedienen können. Den Kopf halten Sie bei der Arbeit in der Mittellage, also weder gebeugt noch überstreckt oder zur Seite gewendet. Dies ist wichtig, um schmerzhafte Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich zu vermeiden.
  • Körperlich wenig aktive Menschen sollten sich umstellen und mehr bewegen.
  • Tragen Sie keine Lasten einseitig. Schwere Teile möglichst meiden.
  • Halten Sie sich beim Alkohol zurück, und verzichten Sie aufs Rauchen.
  • Eine gesunde Ernährung schont den Stoffwechsel und damit auch die Gelenke.

Quelle: Wort und Bild Verlag
Bild: GettyImages/ BSIP

Freitag, 22. Mai 2020

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