Ob Schnupfen, Übelkeit oder Zahnschmerzen – immer mehr Menschen wünschen sich bei Alltagsbeschwerden und leichteren Erkrankungen sanfte alternative Heilmethoden. Diese können die klassische Medizin ergänzen, manchmal sogar ersetzen, sofern aus ärztlicher Sicht nichts dagegenspricht. Besonders beliebt sind Schüßler-Salze als Helfer für unterschiedliche Beschwerden. Viele Menschen sind vom Nutzen der Therapie mit den Mineralsalzen überzeugt. Auch für Schwangere und Kinder werden Schüßler-Salze als sanfte Heilmethode empfohlen. Erfahren Sie, was genau hinter den Mineralverbindungen steckt und wie man sie richtig anwendet.
Krankheiten sind Störungen im Mineralstoffhaushalt des Körpers, so die Ansicht von Dr. Wilhelm Heinrich Schüßler. Der Arzt entwickelte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine Mineralsalz-Therapie, die noch heute zahlreiche Menschen gegen die verschiedensten Beschwerden einsetzen. Die Basis der Therapie bilden zwölf Mineralsalze. Diese sollen einen möglichen Mineralien-Mangel in den Körperzellen beheben und den Mineralstoffhaushalt ins Gleichgewicht bringen. „Biochemie nach Schüßler“ nannte der Arzt seinen Ansatz, mit dem er sich von der damals praktizierten Homöopathie abgrenzte.
Das Ziel Schüßlers war es, der umfangreichen und komplexen homöopathischen Lehre eine einfachere Behandlungsweise entgegenzusetzen. Deshalb beschränkte er sich auf zwölf Mineralsalze. Später fügten Schüßlers Anhänger noch fünfzehn weitere hinzu. Entstanden ist ein Heilmittelkonzept, das in den letzten Jahren immer beliebter wurde und für viele eine alternative Behandlungsmethode darstellt.
Zunutze gemacht hat sich der Arzt das homöopathische Prinzip der Potenzierung: Wie bei homöopathischen Mitteln ist der Wirkstoff in Schüßler-Salzen stark verdünnt. Substanzen werden dabei in Dezimal-Schritten mit Milchzucker gestreckt. Daraus ergibt sich die sogenannte D-Klassifizierung.
Alle homöopathisch potenzierten Mineralsalze kommen auf natürliche Weise im menschlichen Körper vor. Kleine Mengen Schüßler-Salze sollen die Selbstheilungskräfte des Körpers anregen. Der Gedanke ist, dass der winzige Bestandteil des Wirkstoffs in den Tabletten, Tropfen oder Globuli ausreicht, um dem Immunsystem einen Impuls zu geben, den Mangel an diesem Stoff im Weiteren selbst auszugleichen.
Erhältlich sind Schüßler-Salze in Form von Tabletten, Pulver, Cremes, Lotionen, Tropfen und Globuli. Am häufigsten ist die Einnahme von Tabletten oder Globuli. Wichtig: Behandeln Sie Beschwerden oder Krankheiten nicht in Eigenregie. Um das richtige Schüßler-Salz für Ihre jeweiligen Beschwerden und die optimale Dosierung zu finden, lassen Sie sich von einem Arzt oder einer Ärztin für Naturheilverfahren oder in Ihrer Apotheke beraten.
Schüßler-Salze können in zahllosen Bereichen eingesetzt werden. Ein Überblick:
Über die Wirksamkeit von Schüßler-Salzen – wie auch über die von Bach-Blüten, homöopathischen Mitteln und anderen alternativen Heilmethoden – wird viel diskutiert. Zahlreiche Anwender berichten, dass ihnen die Mittel effektiv geholfen haben. Dem steht ein Großteil der Mediziner und Wissenschaftler skeptisch gegenüber, die darauf verweisen, dass die Wirksamkeit von Schüßler-Salzen nicht ausreichend durch wissenschaftliche Studien belegt sei.
Viele Patienten haben bei Alltagsbeschwerden und leichten Erkrankungen aber gute Erfahrungen damit gemacht. Da bei empfohlener Anwendung keine Nebenwirkungen bekannt sind, sollte man Schüßler-Salze am besten einfach ausprobieren.
Wichtig: Wenden Sie sich immer an Ihren Arzt, wenn Beschwerden anhalten, sich verschlechtern oder wenn Warnsymptome dazukommen.
Quelle: Wort und Bild Verlag
Bild: Mauritius Images/PA
Freitag, 22. Mai 2020