Manche sehen aus wie ein Mini-Blumenkohl, andere ähneln einem winzigen Leberfleck oder haben in der Mitte eine Delle: Warzen sind seltsame Gewächse und gerade bei Kindern weitverbreitet. Fünf bis zehn Prozent aller Vier- bis Sechsjährigen haben sie. Kinder trifft es besonders häufig, weil ihr Immunsystem noch nicht so gut entwickelt und ihre Haut empfindlicher ist als bei Erwachsenen. Die hautfarbenen lästigen Knubbel treten besonders häufig an Händen und Fußsohlen auf und sind oft schmerzhaft. Erfahren Sie, wie man Warzen bei Kindern erkennen, behandeln und vorbeugen kann.
Warzen werden meistens durch humane Papillomaviren (HPV) verursacht. Sie können von Mensch zu Mensch übertragen werden oder auch über Gegenstände. Wer zum Beispiel barfuß im Schwimmbad herumläuft, kann sich die Viren schnell einfangen.
Warzen und Hühneraugen sehen sich oft sehr ähnlich und werden leicht verwechselt. Hühneraugen sind rundliche Verdickungen der Hornhaut, meist mit einer glatten Oberfläche und einem gelblich durchscheinenden Kern. Da ein Hühnerauge in die Tiefe der Haut wächst, verursacht es meist Schmerzen. Schlecht sitzende Schuhe sind die häufigste Ursache für Hühneraugen. Durch ständigen Druck bildet sich Hornhaut, die in tiefere Hautschichten vordringt.
Solange die Warze nicht stört, lohnt es sich, erst mal abzuwarten. Bei fast zwei Dritteln der Kinder verschwinden die lästigen Knubbel innerhalb von zwei Jahren. Wer nicht so viel Geduld aufbringen mag, kann es mit verschiedenen Behandlungsmethoden probieren – abhängig von der Art der Warze und dem Alter des Kindes.
Pflaster aus der Apotheke
Gegen alle drei Warzenformen helfen spezielle Tinkturen und Pflaster. Die Arzneimittel enthalten Substanzen wie Salicylsäure oder Milchsäure – oft auch als Kombination –, welche die verhornte Haut aufweichen. Nach einem warmen Hand- beziehungsweise Fußbad kann die aufgeweichte Hornschicht abgetragen werden. Die Hornschicht lässt sich dann nach und nach entfernen. Die gesamte Prozedur wird regelmäßig wiederholt, bis die Warze ganz verschwunden ist. Je nachdem, wie dick sie ist und wie tief sie sich in die Haut ausdehnt, kann dies mehrere Wochen bis einige Monate in Anspruch nehmen.
Vereisungssprays
Schneller als Pflaster und Tinkturen wirken Vereisungssprays aus der Apotheke. Die Warze wird einige Sekunden lang mit einem Flüssiggas-Gemisch behan¬delt und so das Warzengewebe zerstört. Es kann etwas brennen. Meist sind nur zwei, drei Behandlungen nötig.
Stickstoff und Laser
Löst sich die Warze binnen vier Wochen nicht auf oder hat das Kind Schmerzen beim Gehen, sollten Sie mit ihm zum Hautarzt gehen. Er vereist die Warze mit flüssigem Stickstoff oder entfernt Sie per Laser. Gegebenenfalls kann die Ärztin oder der Arzt die Warze auch chirurgisch entfernen.
Zum Glück ist das oft nicht notwendig. Denn die meisten Warzen verschwinden von alleine, sobald sich das Immunsystem wieder erholt hat.
Medikamente mit virusabtötendem Wirkstoff
Außerdem können Mittel mit virusabtötendem Wirkstoff verschrieben werden. Wichtig: Tinkturen gegen Warzen dürfen nicht auf die gesunde Haut gelangen. Am besten zum Schutz eine fetthaltige Creme um die Warze herum auftragen. In der Regel dauert es vier bis acht Wochen, bis diese verschwindet.
Quelle: Wort und Bild Verlag
Bild: shutterstock/ Ivanova Tetyana
Freitag, 22. Mai 2020